Die Entstehung und Entwicklung der TZI ist untrennbar mit der Lebensgeschichte Ruth C. Cohns verbunden.
Ruth C. Cohn kam aus einem großbürgerlichen Elternhaus, in dem jüdisch-christliches Gedankengut gelebt wurde, und das sie in einer säkularisierten Form als humanistische Grundhaltung vertrat. Ihre existentiellen Erfahrungen (Judenverfolgung, Emigration) transformierte sie zu der Hoffnung, durch Stärkung des Selbst-Bewusstseins in Verbindung mit einem lebendigen Werte-Sinn menschenfreundliches (humanes) Verhalten in allen Bereichen der Gesellschaft zu fördern.
Sie studierte Psychoanalyse (besonders S. Freud, H. S. Sullivan, A. Adler) in Zürich, philosophisch beeinflusste sie der Existentialismus in seiner optimistischen amerikanischen Form. Weitere Einflüsse kamen aus der Reformpädagogik und Körpertherapien. So ist die TZI als Teil der Bewegung der „humanistischen Psychologie" entstanden, die sich wiederum als „dritter Weg" zwischen Psychoanalyse einerseits und Behaviourismus andererseits verstand. Insbesondere der Begründer der Gestalttherapie, Fritz Perls, und Carl Rogers, der die Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie entwickelt hat, sowie die Gruppenpsychotherapeutin Asya Kadis haben Cohn beeindruckt.
„Von der Behandlung einzelner zu einer Pädagogik für alle" ist der programmatische Untertitel ihrer 1975 auf Deutsch erschienenen Aufsatzsammlung „Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion", also weg von der exklusiven Einzelbehandlung zu einer demokratischen Pädagogik. Damit traf die TZI in den 1970er Jahren vor allem in Deutschland auf ein großes Interesse und Bedürfnis nach Selbsterfahrung, Persönlichkeitserweiterung und Selbstbestimmung. Die TZI unterschied sich von allen damals gängigen Gruppenverfahren durch die Aufgabenorientierung (Themenprinzip).
Cohns Herz schlug in der Pädagogik. Das zeigt ihre eigene pädagogische Praxis angefangen bei einem Praktikum im Kindergarten und später in der Bankstreet School in New York und dann als Beraterin in der "École d'Humanité" (Hasliberg/Schweiz). Das machte es leicht, das Modell der TZI in der Pädagogik zu praktizieren, wobei der Begriff Pädagogik im weitesten Sinne verstanden werden muss. In der Schulpädagogik wird die TZI seit den 1970er Jahren überall da gern aufgenommen, wo reformpädagogische und emanzipatorische Ziele verfolgt wurden.
Der Einfluss christlich-jüdischen Gedankenguts war sicher der Grund dafür, dass sich die TZI anfangs neben der Psychotherapie vor allem in kirchlichen Kreisen weit verbreitete, obwohl es Ruth Cohns Anliegen nicht ein religiöses, sondern ein humanistisches war.
In den letzten Jahren wird neben den „klassischen" Feldern (Psychotherapie, Pädagogik, Sozialpädagogik) mehr und mehr mit TZI in Organisations-, Team- und Personalentwicklung gearbeitet. Damit wird daran angeknüpft, dass Ruth Cohn Anfang der 1960er Jahre mit ihrem Konzept in Wirtschaftsunternehmen arbeitete.
TZI hat auch andere Gruppenverfahren befruchtet, ohne dass dieser Einfluss immer benannt wird. Die „Postulate" und „Hilfsregeln" haben weite Verbreitung gefunden, oft allerdings in banalisierter Form. Umgekehrt ist die TZI offen für Arbeitsweisen anderer Ansätze.
Heute wird die TZI v. a. im pädagogischen und sozialpädagogischen Raum wissenschaftlich weiter entwickelt.
Diese Plakatserie mit dem Leben der Ruth Cohn entstand für ein TZI Seminar von Matthias Scharer und Irene Kernthaler-Moser.